Als Auszubildender einen Kredit zu bekommen ist gar nicht so leicht, denn Banken haben lieber Kreditnehmer mit dauerhaftem Arbeitsverhältnis. Eine Ausbildung ist aber auf zwei bis drei Jahre begrenzt. Ist ein Kredit für Auszubildende deshalb unmöglich? Nein, wenn der Azubi sich mit den Spielregeln bei Darlehen gut auskennt.
Ein Auto, Möbel für die erste eigene Wohnung oder schicke Kleidung für den Job. Auszubildende haben oft viele Wünsche, die sich mit dem Azubigehalt meist nicht erfüllen lassen. Sehr ungünstig wäre es, einen Dispo-Kredit in Anspruch zu nehmen, also das Konto zu überziehen. Die Zinsen für den Dispo sind immer noch extrem hoch, wie die Stiftung Warentest herausgefunden hat.
Dispo Kredit ist auch für Auszubildende viel zu teuer
Wenn aber Auszubildende einen Ratenkredit haben wollen, winken Banken und Sparkassen oft ab, denn ihnen fehlen die Sicherheiten, insbesondere das dauerhafte Arbeitsverhältnis. Über den Auszubildenden liegen außerdem noch nicht viele Daten vor, um seine Kreditwürdigkeit (Bonität) prüfen zu können. Mit diesen Tipps könnte es doch noch was werden mit dem Kredit für Auszubildende:
- Bürgen: Wenn der Auszubildende z.B. seine Eltern als Bürgen benennen kann, hat die Bank oder Sparkasse eine Sicherheit. Kredite ohne Bürgen sind selten, wenn dann oft sehr teuer.
- Probezeit: Nach der Probezeit ist der Auszubildende für restliche Dauer der Ausbildung unkündbar. Ein Kreditantrag sollte deshalb erst nach der Probezeit gestellt werden.
- Kreditlaufzeit: Wenn der Kredit bis zu Ende der Ausbildungszeit abbezahlt ist, muss die Bank oder Sparkasse nicht fürchten, dass nach Ausbildungsende keine Raten mehr kommen. Ideal ist also, wenn der Kredit für den Azubi nur etwa zwei Jahre läuft.
- Sicherheiten: Wenn der Auszubildende bereits Vermögen hat, etwa eine Lebensversicherung, so kann er die Versicherung als Sicherheit anbieten und abtreten.
Darüber hinaus sollten sonstige Kredit-Möglichkeiten über Banken und Sparkassen hinaus in Erwägung gezogen werden. Da gibt es zum einen Internetplattformen, bei denen Privatleute Darlehen vergeben. Zum anderen bieten viele Arbeitgeber ihren Mitarbeitern (auch Auszubildenden) günstige Kredite an – einfach danach fragen.
Kredit für Auszubildende – Lesen Sie auch diese Ratgeber:
- Wohngeld: Bekommen Auszubildende Mietzuschuss?
- Die Rechte und Pflichten von Auszubildenden
- Ausbildung: Wann ist Kündigung eines Auszubildenden erlaubt?
Typische Fragen zu Azubi-Krediten
Was darf der Kredit für einen Auszubildenden kosten? Das hängt natürlich auch von der Summe und der Laufzeit ab. Momentan sollte ein Ratenkredit aber nicht mehr als 5 bis 7 Prozent Effektivzins kosten. Günstig sind meist Direktbanken. Die ING-Diba etwa wirbt für einen Ratenkredit mit 3,79 Prozent (Stand 08/18), wobei ich nicht sagen kann, ob man als Ausbildender da eine Chance hat. Möglicherweise sind die Chancen besser bei einer Sparkasse, wo man schon ein paar Jahre persönlich bekannt ist.
Welche Voraussetzungen sind für einen Ausbildungskredit zu erfüllen? Der Auszubildende muss volljährig sein, muss einen gültigen Ausbildungsvertrag vorlegen können und eine einwandfreie Bonität (Schufa-Auskunft) haben.
Mein Finanztip: Einige Anbieter, die mit besonders günstigen Kreditzinsen um Kunden werben, wollen zum Kreditvertrag noch Versicherungen verkaufen, etwa für die Restschuld-Absicherung im Todesfall. Die Policen sind in der Regel überteuert. Finger weg!
Auszubildende: Weitere Ratgeber rund um die Lehre
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Interessanter Artikel! Man sollte sich meiner Meinung nach als Auszubildener trotzdem soweit es geht von Krediten fernhalten.
Viele Grüße
Daniel