Mit dem Boom von Künstlicher Intelligenz (KI) wie ChatGPT stehen Arbeitnehmer vor neuen Herausforderungen und Chancen. Während das Tool die Effizienz steigern kann, birgt es auch rechtliche Risiken. Arbeitnehmer sollten sich der geltenden Gesetze und Regelungen bewusst sein, um mögliche Konsequenzen zu vermeiden.
Die Pflicht zur persönlichen Arbeitsleistung
Nach § 613 S.1 BGB sind Arbeitnehmer verpflichtet, ihre Arbeitsleistungen persönlich zu erbringen. Das bedeutet, dass sie nicht einfach ihre Aufgaben an ChatGPT oder andere KI-Tools delegieren dürfen. Die Nutzung von KI als Hilfsmittel ist erlaubt, solange die Arbeitnehmer die Verantwortung für die Ergebnisse tragen. Daher sollten Mitarbeiter sicherstellen, dass sie die von ChatGPT generierten Inhalte überprüfen und gegebenenfalls anpassen, um die Qualität und Richtigkeit zu gewährleisten.
Datenschutz und Vertraulichkeit
Ein zentrales Thema bei der Nutzung von ChatGPT ist der Datenschutz. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten. Arbeitnehmer dürfen keine vertraulichen Informationen oder personenbezogene Daten in ChatGPT eingeben, da dies gegen § 47 des Bundesdatenschutzgesetzes verstößt. Unternehmen sollten klare Richtlinien zur Nutzung von KI-Tools aufstellen und Mitarbeiter darüber informieren, welche Daten sie eingeben dürfen und welche nicht. Sensible Daten wie von der GEZ sollten niemals in ChatGPT eingegeben werden.
Urheberrechtliche Aspekte der KI-Nutzung
Die Frage des Urheberrechts ist ein weiterer kritischer Punkt. Laut den Nutzungsbedingungen von OpenAI erhalten die Nutzer die Rechte an den generierten Inhalten, jedoch bleibt das Urheberrecht an den Originalinhalten (aus denen neuer Text erstellt wird) bestehen. Arbeitnehmer sollten sich bewusst sein, dass sie möglicherweise gegen Urheberrechte verstoßen, wenn sie Inhalte von ChatGPT ohne entsprechende Anpassungen verwenden. Daher ist es ratsam, die generierten Texte als Inspirationsquelle zu nutzen und nicht als endgültige Lösungen zu betrachten.
Handlungsanweisungen für Arbeitnehmer zu ChatGPT
Arbeitnehmer sollten folgendes tun, um rechtliche Risiken bei der Nutzung von ChatGPT zu minimieren:
- Die Zustimmung des Arbeitgebers einholen, bevor sie ChatGPT für ihre Aufgaben verwenden.
- Sicherstellen, dass keine sensiblen oder vertraulichen Informationen eingegeben werden.
- Die generierten Inhalte gründlich überprüfen und anpassen, um die Qualität und Richtigkeit zu gewährleisten.
- Sich über die internen Richtlinien ihres Unternehmens zur Nutzung von KI-Tools informieren und gegebenenfalls an Schulungen teilnehmen.