Eine Ferienimmobilie kaufen ist der Traum vieler Deutschen. Damit lässt sich sogar Steuern sparen. Bei der Kalkulation sollten aber frühzeitig die Versicherungsprämien einbezogen werden, denn bei solchen Objekten wird richtig zugelangt – wenn sie denn überhaupt versichert werden.
Wie am Hauptwohnsitz sollte das Häuschen für die Ferien oder die Wochenenden mit einer Hausratversicherung  sowie einer Gebäudeversicherung geschützt sein. Die Hausrat-Police kommt unter anderem für Schäden nach einem Einbruch auf. Die Gebäude-Police wiederum zahlt etwa nach einem Feuer oder nach Sturmschäden am Dach (s. Info unten). Die Versicherer sehen in den nur zeitweilige bewohnten Ferien- und Wochenendhäusern aber ein besonderes Risiko und verlangen deshalb extrem hohe Versicherungsprämien.
Das Beispiel einer Hausratversicherung mit einer Versicherungssumme von 65.000 Euro. Für ein normales, ständig bewohntes Einfamilienhaus im ostfriesischen Norden würde ein Direkt-Versicherer laut einer FINTEXT-Erhebung rund 80 Euro Jahresprämie kassieren. Wird im Antrag aber „Ferien-/Wochenendhaus innerhalb des Ortes“ ausgewählt, sind es schon 717 Euro Jahresprämie – fast das Zehnfache für die gleiche Versicherungssumme und den gleichen Ort. Liegt das Ferien- oder Wochenendhaus außerhalb des Ortes wird es noch teurer: 1237 Euro Jahresprämie.
Versicherer: Hohes Einbruchsrisiko bei Ferienimmobilien
Bei der Hausratversicherung begründen die Versicherer solche Preissprünge vor allem mit dem höheren Einbruchsrisiko. Generell seien zwar Ballungszentren gefährlicher als das platte Land, bei Ferien- oder Wochenendhäusern locke der Leerstand jedoch die Einbrecher förmlich an. Wertsachen (z.B. Schmuck, Antiquitäten), ansonsten zumindest begrenzt mitversichert, fallen deshalb oft ganz aus dem Versicherungsschutz.
Bei der Gebäudeversicherung liegen die Prämien für Ferien- oder Wochenendhäusern häufig beim Dreifachen der Vergleichsprämie für ein normales Einfamilienhaus. Zunächst entscheidet der Versicherer aber je nach Einzelfall, ob er das Gebäude überhaupt versichert will oder nicht. Eine gute Kundenbeziehung gilt als hilfreich, sprich weitere Verträge bei dieser Gesellschaft, etwa die Gebäudeversicherung für den Hauptwohnsitz. Die Zurückhaltung bei der Gebäudeversicherung begründen die Versicherer unter anderem damit, dass z.B. Sturmschäden möglicherweise erst mit einiger Verzögerung entdeckt werden und eindringender Regen noch mehr Unheil anrichtet.
So lässt sich bei den Versicherungen sparen
Wie können Ferienhaus-Besitzer trotzdem sparen? Bei der teuren Hausratversicherung macht sich bemerkbar, wenn die Versicherungssumme möglichst gering gehalten wird. Dazu trägt schon bei, wenn keine Kleiderlager angelegt werden – jedes Hemd und jeder Rock zählen im Schadenfall bei der Frage mit, ob der Hausrat ausreichend versichert war. Alarmanlagen und ein ständig anwesender Nachbar sind gute Argumente bei Preisverhandlungen. Bei der Gebäudeversicherung kann ebenfalls der Hinweis helfen, dass Nachbarn bei einem Unglück sofort zur Stelle wären oder das Haus regelmäßig von Freunden inspiziert wird.
Kompakt-Info Versicherungsschutz
Hausratversicherung: Versichert ist der gesamte Hausrat, also insbesondere Gebrauchsgüter (Kleidung, Bettwäsche, Fernseher, Bücher, PC, CDs), Verbrauchsgüter (z.B. Nahrungsmittel), Einrichtung (Möbel, Teppiche, Bilder) sowie Wertsachen (Schmuck, Pelze, Bargeld). Versicherungsschutz besteht unter anderem bei folgenden Risiken: Feuer, Blitzschlag, Explosion, Leitungswasseraustritt, Sturm und Hagel, Einbruchdiebstahl, Vandalismus nach einem Einbruch.
Gebäudeversicherung: Versichert ist das im Versicherungsschein genannte Gebäude, mitversichert sind unter anderem alle eingefügten Sachen wie Fenster, Türen, sanitäre Einrichtungen oder individuell für das Gebäude gefertigte und installierte Einbauküchen- und Schränke. Versicherte Risiken sind zumeist: Feuer, Blitzschlag, Explosion, Leitungswasseraustritt, Sturm und Hagel. Auf Anfrage können mitversichert werden Risiken wie Überschwemmung, Rückstau oder Erdrutsch.