Fernwärme ist preisgünstig, unkompliziert und umweltschonend. So lauten die Werbebotschaften der Energieversorger. Aber viele Verbraucher klagen über steigende Preise und fehlende Transparenz bei den Tarifen. Preisübersichten sucht man auf den Internetseiten der Fernwärme-Anbieter meist vergeblich. Die Verbraucherzentrale Bayern erläutert Vorteile und Nachteile der Fernwärme.
Was ist Fernwärme?
Fernwärme ist die Bezeichnung für eine Wärmelieferung zur Versorgung von Gebäuden mit Heizung und Warmwasser. Der Transport der thermischen Energie erfolgt in einem wärmegedämmten Rohrsystem, das überwiegend erdverlegt ist, teilweise werden jedoch auch Freileitungen verwendet.Fernwärme versorgt vor allem Wohngebäude neben Heizung auch mit Warmwasser, indem die Wärme vom Erzeuger oder der Sammelstelle zu den Verbrauchern geleitet wird. Unter Fernheizung wird die Erschließung ganzer Städte oder Stadtteile verstanden. Bei der örtlichen Erschließung einzelner Gebäude, Gebäudeteile oder kleiner Wohnsiedlungen mit eigener Wärmeerzeugung spricht man auch von Nahwärme. Technisch und juristisch ist in allen Fällen Fernwärme die korrekte Bezeichnung. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Fernw%C3%A4rme
Ein klarer Vorteil:
Im Vergleich zu Ölheizungen oder Holzheizungen hat man bei Fernwärme kein Problem mit Brennstofflagerung, die Platz wegnimmt. Es entsteht auch kein Schadstoffausstoß, da die Wärme bereits im Kraftwerk produziert wurde. So fallen zum Beispiel auch die Kosten für den Schornsteinfeger und die Wartungskosten für den Heizkessel weg.
Ein klarer Nachteil:
Ein klarer Nachteil für Fernwärme-Kunden ist der fehlende Wettbewerb der Anbieter. Jedes Fernwärmenetz ist ein Monopol, eine Wechselmöglichkeit zu einem anderen Versorger besteht nicht. Die spätere Umrüstung auf einen anderen Energieträger ist sowohl technisch als auch baurechtlich aufwendig oder gar unmöglich.
Die Fernwärme im Neubau
Bauherren, die über einen Fernwärme-Anschluss nachdenken, sollten vorher einen sorgfältigen Vergleich der Gesamtkosten aufstellen. Für Fernwärme sind beispielsweise weder ein Schornstein noch ein Lagerraum nötig. Dies verringert die Baukosten. Auch die Installations- und Wartungskosten sind niedriger als etwa bei einem Gasbrennwertgerät. Die Heizenergie kostet jedoch in der Regel deutlich mehr. Außerdem bieten Energieversorger häufig eine höhere Anschlussleistung für Fernwärme an, als für das neue Haus benötigt wird. Beides zusammen erhöht die laufenden Betriebskosten.
Die Fernwärme im Altbau
Auch Besitzer eines Altbaus sollten einen Wechsel zu Fernwärme sorgfältig abwägen. Nach dem Auszug der Kinder oder mit Modernisierungsmaßnahmen am Haus sinkt der Energieverbrauch. Doch nach dem Abschluss eines Fernwärmevertrags hat der Kunde kein Recht auf eine Senkung der Anschlussleistung. Er ist vom guten Willen des Anbieters abhängig. Wer also auf Fernwärme umsteigen will, sollte den Energieverbrauch vor Vertragsabschluss verringern – zum Beispiel mit einer energetischen Sanierung.
Der Finanztip: Viele Heizungsanlagen – auch auf Basis von Fernwärme – arbeiten ineffizient und verursachen bereits dadurch unnötig hohe Heizkosten. Hier helfen die Heiz-Checks der Verbraucherzentrale weiter. Ein unabhängiger Energieberater nimmt das System vor Ort unter die Lupe. Sind die einzelnen Komponenten sinnvoll gewählt und richtig dimensioniert? Ist die Regelung optimal eingestellt? Der Auftraggeber erhält Empfehlungen, wie die Effizienz des bestehenden Heizsystems verbessert werden kann. Der Heiz-Check kostet 40 Euro, für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis ist er kostenlos. Er ist ein Angebot für alle privaten Verbraucher, die einen Gas- oder Ölheizkessel, eine Fernwärmestation oder eine Wärmepumpe zuhause haben.
So eine modernisierte Wohnung in der man eine schöne Fernwärme Heizung hat ist sicher nicht zu verachten. Aber es gibt ja noch andere Heizungsarten die man bei einer Modernisierung beachten sollte.Gerade Ölheizungen und Pelettöfen sollte man als Option mit bedenken.