Spiegel Online berichtet über Recherchen der ARD-Sendung “Report Mainz”, wonach das Bundes-Familienministerium die Einführung des Elterngeldes mit sendefertigen Radiobeiträgen und druckreifen Zeitungsartikeln begleitet hat. “Diese waren gespickt mit O-Tönen von begeisterten Vätern und Müttern – und natürlich der Ministerin selbst”, so Spiegel Online. Der Geschäftsführer der verantwortlichen Propaganda-Agentur wird mit den Worten zitiert, solche vorproduzierten Beiträge gehörten zum “klassischen Repertoire der Öffentlichkeitsarbeit”.
Das ist leider wahr. Wie solche Angebote aussehen, zeigt u.a. die Seite http://www.radioboerse.de/finanztipps/ mit vorproduziertem Material der Direktbank ING-Diba. Die Radiosender können sich aussuchen, welches Szenario sie den Hörern vorgaukeln: Mal ist “Finanzexperte” Dr. Ulrich Ott (Pressesprecher der ING-Diba) angeblich direkt im Studio, mal ist er angeblich am Telefon zugeschaltet. Tatsächlich gibt es Dr. Ulrich Ott nur als MP3-Datei, in zwei Ausführungen. Für das Szenario “Telefoninterview” ist der Ton etwas verrauscht.
Das komplette Interview ist natürlich vorformuliert. ING-Diba fragt, ING-Diba antwortet. Inklusive Sprachanweisung für die Firmierung. Auszug aus dem Skript:
Moderation
live Jeder hat es, jeder braucht es. Viele Geldgeschäfte wären ohne Girokonto überhaupt nicht möglich. Doch manche Girokonten sind ein teurer Spaß. Im Studio habe ich jetzt Finanzexperte Dr. Ulrich Ott von der Direktbank ING-DiBa [sprich: I. N. G. Diba]. Herr Dr. Ott, was macht denn das Girokonto so teuer?O-Ton Für viele Girokonten muss man Gebühren für die Kontoführung zahlen. Manche Banken verlangen sogar noch Extra-Gebühren für jede einzelne Buchung. Und dazu kommt noch: Man bekommt in der Regel keine oder wenn überhaupt nur sehr geringe Zinsen*. Spätestens bei G. würde ich als Moderator allerdings einen Lachkrampf kriegen.
Spart auf jeden Fall Zeit, da wir uns einig sind dass ein B
Und ich mache mir Gedanken, ob via E-Mail gef