Rentner fragen sich oft, welche Versicherungen sie noch brauchen und was wegkann. Ich gebe einen Ãœberblick.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Wer bereits in Rente ist, also keinen Beruf mehr ausübt, der braucht auch keine Berufsunfähigkeitsversicherung mehr. Das regelmäßige Einkommen ist durch die gesetzliche, vielleicht auch betriebliche oder private Rente gesichert. Sollte der Vertrag noch laufen, kann er gekündigt werden.
(Todesfall-) Lebensversicherung
Wenn die Angehörigen versorgt sind, etwa weil im Todesfall Vermögen vererbt würde, verliert ebenfalls die Todesfallvorsorge ihre Notwendigkeit. Wer lediglich Beerdigungskosten damit abdecken will, kann den Vertrag im verringerten Umfang fortführen. Zu teuer ist der Neuabschluss von so genannten „Sterbegeld-Policen“.
(Kapital-) Lebensversicherung
Nicht selten wurden Kunden länger laufende Verträge mit Endalter 80 oder 85 verkauft (das ließ die Prämien gering aussehen). Kündigt der Kunde aber zum Beispiel schon mit 65, wird ihm eine Stornostrafe berechnet, außerdem verliert er den so genannten „Schlussüberschuss“, eine Art Treueprämie bei Vertragsende.
Wer sich die Prämien bis dahin nicht leisten kann, kann eine Beitragsfreistellung in Erwägung ziehen. Der Vertrag läuft dann mit verringerten Leistungen bis zum Ende weiter, ohne dass noch Prämien gezahlt werden müssen. Dabei wird zwar ebenfalls eine Stornostrafe erhoben, allerdings bleibt der Anspruch auf den anteiligen Schlussüberschuss erhalten.
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Rechtsschutz-Versicherung:
Der Baustein Berufsrechtsschutz ist überflüssig geworden, eventuell auch der Baustein
Verkehrsrechtsschutz
Denn wenn die täglichen Fahrten zur Arbeitsstelle wegfallen sind, wird das Risiko für Verkehrsstreitigkeiten zwangsläufig geringer.
Hausrat-Versicherung
Der Schutz etwa bei Einbruch oder bei Feuer bleibt weiterhin wichtig. Geld sparen lässt sich einerseits, wenn in Ruhe die notwendige Versicherungssumme ermittelt wird, vor allem nach einem Umzug in eine kleinere Wohnung. Außerdem sind Preisunterschiede erheblich – die Hälfte der Jahresprämie lässt sich mitunter schon durch einen Anbieterwechsel sparen.
Privathaftpflicht-Versicherung
Die Police sollte unbedingt behalten werden, denn Alter schützt vor Dummheiten nicht. Statt einer Familienpolice kommt für einen alleinstehenden Rentner der Wechsel in einen günstigeren Single- oder Rentner-Tarif in Frage. Mehr als 80 Euro pro Jahr muss selbst ein Familientarif nicht kosten.
Unfall-Versicherung
Bei den meisten bisherigen Policen ist ohnehin mit 75 Jahren Schluss, die Versicherer wollen so das Risiko begrenzen. In jüngster Zeit kommen Angebote auf den Markt, bei denen eine Vertragslaufzeit bis zum 85. Lebensjahr möglich ist und zum Beispiel anderes als früher ein Oberschenkelhalsbruch wegen morscher Knochen mitversichert ist. Diese Angebote sind aber oft teuer.